BILD in Haiti. Die Erdbebenkatastrophe 2010.

Am 12. Januar 2010 wurde das ärmste Land des amerikanischen Kontinents von einem Erdbeben der Stärke 7 erschüttert. Drei Wochen später wird von der haitianischen Regierung die unfaßbare Zahl von 200.000 bisher geborgenen Todesopfern veröffentlicht.

Am 19. Januar brachen meine Kollegen Daniel Böcking, Nicole Zimmermann, Kai Feldhaus und ich von Düsseldorf auf, um das erste Reporterteam von BILD in Haiti ablösen bzw. entlasten zu können. An unserer Seite: Ärzte und Experten der Hilfsorganisation HUMEDICA - in einem Airbus von AIR BERLIN, den Laderaum gefüllt mit Lebensmitteln, Medikamenten und medizinischem Gerät. Inzwischen hat die Spendenaktion der BILD-Stiftung "EIN HERZ FÜR KINDER" mehr als 20 Millionen Euro eingebracht. Geld, das dringend gebraucht wird. Den Medizinern in Haiti fehlt es nahezu an allem. Die Krankenhäuser liegen in Trümmern, das Wenige, was Hilfsorganisationen vor der Katastrophe ohnehin im Land hatten, ist zerstört oder längst aufgebraucht. An der Seite des HUMEDICA-Teams konnten wir erleben, wie die Hilfe aus Deutschland ankommt und aufgenommen wird.

 

In Port-au-Prince habe ich Menschen kennengelernt, die am Rand ihrer Kraft nicht aufgeben, anderen zu helfen und beizustehen. Ich traf auf Kollegen, ohne deren Gegenwart und Wärme der Aufenthalt dort unerträglich gewesen wäre.

 

Mit den Worten "viel Spaß beim Geldverdienen mit dem Elend anderer Menschen" wurde ich von einem kritischen Radiokollegen nach Haiti verabschiedet. Das traf mich, und nach allem, was ich erlebt habe, bin ich sicher, von diesem zynischen Vorwurf frei zu sein. Ohne unsere Veröffentlichungen kämen solche Spendensummen nicht zusammen. Und ich habe das Vertrauen in meine eigene Arbeit, nicht Voyeur, sondern Berichterstatter zu sein. Wir haben es erlebt, wie dringend die Hilfe benötigt wird. Wir haben die Trümmerwüste der Karibik gesehen. Und die schier hoffnungslose Situation für die Menschen, die darin leben müssen.

 

 

Die Welt ist für mich etwas kleiner geworden. Und es gibt Momente, in denen ich sie noch weniger verstehe, als vor diesem Auftrag.

 

 

Im Gedenken an Berni Roosevelt, der in den Armen meiner Freunde starb.

Den Beitrag meiner Kollegin INGRID MÜLLER vom Berliner TAGESSPIEGEL gibt es hier:

 

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Haiti-Erdbeben-Haiti-Tagebuch;art1117,3009523

 

 

Folgende Merkblätter für Verhalten bei Erdbeben oder während eines Tsunami hat das Geoforschungszentrum Potsdam in der Helmholtz-Gemeinschaft herausgegeben:

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